Auf dem Weg, den niemand kennt – Buchrezension

Werbung – da ich das Buch kostenfrei für eine Rezension bekommen habe

Manuela Thoma-Adofo „Auf dem Weg, den niemand kennt“

Ich habe noch keine 10 Seiten von dem Buch gelesen und schon laufen mir die Tränen runter. Ich war selbst erstaunt, da auf den 10 Seiten eigentlich nichts steht, was das erklären würde. Aber ich wusste, ich lese jetzt ein Buch von einer tollen Frau, die ehrenamtlich als Sterbebegleiterin arbeitet und die ihre Erfahrungen in dem Bereich schildert.

Eigentlich immer noch kein Grund zum Heulen…..aber allein die Erwartung, die ich mit dem Buch verbinde, hat irgendwie sofort die Erinnerung an den Tod meines geliebten Papis in mir hochgeholt. Er ist seit 11 Jahren nicht mehr bei uns, aber die letzten Tage auf der Palliativstation, sein Atmen, vollgepumpt mit Morphin wegen diesem Ars**** Krebs, sind nachwievor in meiner Erinnerung, als ob es gestern gewesen wäre. Und dann hat man halt auch generell mal so melancholische Momente, wo man näher am Wasser gebaut ist. Aber – wie schrieb mir doch Manuela auf meine Nachricht bei Instagram „was raus muss, muss raus„. Und da hat sie Recht. 😉

Manuela Thoma-Adofo

Mutter, Model, Schriftsteller, Sterbebegleiterin – Manuela kenne ich über Facebook und wir sind uns auch schon 1-2 Mal im echten Leben begegnet. Ich wusste schon lange, dass sie seit 20 Jahren Sterbebegleitung macht, da ich das in Facebook gelesen habe. Ich kann nur sagen: Respekt! Ich bewundere Menschen, die in solch emotionalen Situationen eine Hilfe sein können. Auch solche „professionellen Helfer“ lässt das Gehen der Menschen nicht unberührt. Zum Glück ! Und wie Manuela  schreibt, weint sie jetzt manchmal noch, wenn sie an „Oma Frieda“ denkt. Empathie kann man halt nicht abschalten.

Das Buch ist sehr schön geschrieben, ohne Schnörkel, aber die braucht es bei dem Thema auch nicht. Es gibt natürlich auch lustige Anekdoten zu berichten. Ich sehe Manuela förmlich vor mir sitzen, eine kleine, blasse Hand haltend und den Menschen einfach das Gefühl geben, dass sie beim Antritt  ihrer letzten Reise nicht allein sind. Aber genauso wichtig ist die Begleitung durch solche Helfer schon zu Lebzeiten. Sei es ein Spaziergang, Zuhören, kleine Besorgungen machen, einfach da sein.

Viele ältere Menschen, die in einem Seniorenheim leben, bekommen leider keinen Besuch mehr. Entweder sind die Freunde selbst schon längst gegangen oder der Weg ist zu beschwerlich. Oder die Kinder haben „Besseres“ zu tun oder keine Zeit.

Meine Mami ist seit Januar 2018 in ein wunderbares Heim gezogen, hat dort ganz tolle Pflegekräfte um sich, ein paar nette Bekanntschaften geschlossen, wir telefonieren 2 x am Tag und ich fahre sie so oft es geht besuchen. Ich bin sehr dankbar, dass wir dieses neue Zuhause für sie gefunden haben.

Das Sterben meines Vaters ging zum Glück verhältnismässig schnell. 2 Monate nach der Diagnose bis zu seinem Einschlafen. Trotzdem eine sehr harte Zeit für Mami und mich. Warum gibt es eigentlich keine Angehörigen-Sterbebegleiter? Das wäre auch eine feine Sache, wenn man mit seinen Fragen und seinem Schmerz nicht allein gelassen werden würde. Vielleicht mal ein guter Gedankenansatz.

Das Buch von Manuela könnt Ihr im Buchhandel erwerben und auch über Amazon*

ISBN 978-3-466-36233-1
www.koesel.de

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Fotos:
Cover © Kösel Verlag
Titelbild: © Pixabay/Geralt

 

Alpini

eine gebürtige Münchnerin, die Lifestyle und Trachten liebt.

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