Influencer hießen früher Schnorrer

Influencer hießen früher Schnorrer… ! So ein Quatsch.

Wenn ich solche Sprüche in irgendwelchen Gruppen über Influencer in Facebook lese, platzt mir immer die Hutschnur (woher dieser Spruch eigentlich kommt?)

Die hießen nicht Schnorrer, sondern Meinungsmacher bzw. gute Freunde. Und denen glaubt man eben, wenn sie einem was empfehlen. Es kommt nicht auf die Tausenden von Followern an – von denen sowieso viele gekauft sind – , sondern wie glaubwürdig man ist und das kann man auch als sogenannter „Micro/Macro-Influencer“ sein.

Wenn Dir früher einer gesagt hat „Hey, die Pizza bei XY schmeckt super“, dann ist man halt auch mal eher dort hingegangen als sich ein Restaurant aus den gelben Seiten zu suchen (für die jungen Leser unter uns: es gab da mal so gelbe Bücher, da standen Namen und Telefonnummern drin und in dem anderen gelben Buch konnte man sich Firmen und Dienstleister raussuchen und kein Hahn hat nach DSGVO gekräht und man konnte alle Daten einfach so angucken. Klingt verrückt? War aber so).

Klar, gab es dafür kein Geld für den „Tippgeber„, aber die Zeiten mit Social Media haben sich geändert. Dafür hast als Restaurant oder was auch immer eine Anzeige in den gelben Seiten schalten müssen, um überhaupt aufzufallen. Also alles irgendwie genauso wie früher – nur medialer.

Als „Influencer“ – und ich spare mir jetzt den abgedroschenen Witz mit Influenza – empfiehlt man eben über die Social Media Kanäle Produkte, Hotels, Restaurant, Fashion usw. Und ja, man freut sich, wenn man dann seine Pizza oder Übernachtung oder Uhr, Schuhe, Handtasche dafür kostenfrei bekommt. Bestenfalls bekommt man sogar noch ein Honorar dafür. Ganz davon abgesehen, dass man das bei der Steuer angeben muss. Also so ganz kostenfrei ist es dann doch nicht.

Angenommen man bekommt von einem Hotel 2 Übernachtungen mit Halbpension „geschenkt“. Man trägt meistens die Anreisekosten, die Extras für Getränke, man schreibt einen ausführlichen Blogpost und macht vor Ort Fotos, die man danach noch bearbeitet etc. Das alles ist „Arbeit“ – auch wenn es für Aussenstehende wie Fun aussieht. Also warum sollte man dafür nicht eine Form der Bezahlung erhalten?

Kein Dienstleister/Hersteller ist gezwungen mit diesen Tippgebern zusammen zu arbeiten. Ihr könnt auch weiterhin teure Anzeigen in Printmagazinen schalten, die immer weniger gelesen werden. Oder TV-Spots zur Primetime buchen, auch wenn Eure Zielgruppe um die 25 Jahre alt ist und kein Mensch mehr TV guckt, sondern nur noch Youtube, Apple-TV, Netflix oder was auch immer.

Ich denke, auf die Ausgewogenheit kommt es an und woher will man wissen, ob nicht die Buchung/der Verkauf über 3 Ecken kommt von Jemandem, der den Tipp bei einem Blog gelesen hat und 4 Monate später seinem Friseur davon erzählt und der wiederum einer Menge Kunden.

Also: Leben und Leben lassen !

 

 

 

Alpini

eine gebürtige Münchnerin, die Lifestyle und Trachten liebt.

4 Comments

    • Danke. Deine Rezepte sehen ja durchweg sehr lecker aus ! Top ! Jetzt will ich Kokoskuchen 😉

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